Wertstoffhof 4.0 - Zirkuläres Bauprojekt in Bergschenhoek (NL)

In Bergschenhoek (NL) realisieren wir derzeit ein zukunftsweisendes Bauprojekt: das neue Rohstoffsammel- und Kreislaufwirtschaftszentrum der Gemeinde Lansingerland. Es soll nicht nur als Sammelstelle für Wertstoffe dienen, sondern als Ort, an dem zirkuläres Bauen und Kreislaufwirtschaft praktisch erlebbar werden.

Das Zentrum ist als multifunktionaler Ort konzipiert, der auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten zugänglich ist. Selbst wenn der Wertstoffhof geschlossen ist, bleiben Bereiche wie die Workshopräume oder das Second-Hand-Angebot weiterhin offen. Damit vereint das Projekt ein Kreislaufwirtschaftszentrum mit einer Bildungs- und Begegnungsstätte sowie Räumen für Workshops – ein Ort mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten, der praktischen Nutzen und gesellschaftlichen Mehrwert verbindet.

Mehrwert für die Gesellschaft

Das Zentrum erfüllt nicht nur die Funktion einer modernen Sammelstelle. Auf der befahrbaren oberen Ebene des Podests können Besucher:innen Abfälle und Wertstoffe komfortabel in Container einwerfen. Eine Überdachung schützt dabei vor Regen und Hitze. Dabei wird das Dach multifunktional genutzt: Es fängt Regenwasser auf und erzeugt Energie mittels Solarpaneelen.

Unterhalb entstehen Flächen für das Kreislaufwirtschaftszentrum selbst. Dort werden wiederverwendbare Gegenstände nicht nur angenommen und sortiert, sondern der Verkaufsraum für diese Second Hand-Waren ist ebenfalls auf der unteren Ebene integriert.

Auch für andere Serviceangebote für Bürger:innen ist genug Platz: sowohl die Annahmestelle und das Lager für Problemstoffe als auch Workshopräume und ein Repair Café sind hier zu finden.

Zirkuläres Bauen als Grundprinzip

Eine Besonderheit des Projekts liegt im konsequenten Fokus auf zirkuläres Bauen. Kernstück ist ein erhöhtes Podest (3 m hoch), das aus modularen Betonelementen besteht. Diese sind nicht fest im Boden verankert, sondern über lösbare Verbindungen miteinander verbunden. Das bedeutet: Die Konstruktion kann später mit denselben Elementen erweitert, angepasst oder an anderer Stelle wiederverwendet werden.

Auch das zugehörige Bürogebäude unterstreicht diesen Ansatz: In der Fassade wird CLT (Cross Laminated Timber) eingesetzt – ein nachwachsender, recycelbarer Baustoff aus Holz, der eine besonders nachhaltige Bauweise ermöglicht. Durch die Kombination von modularem Beton und Holz entsteht ein Gebäudeensemble, das auf eindrucksvolle Weise zeigt, wie unterschiedliche Materialien im Sinne der Kreislaufwirtschaft miteinander verbunden werden können.

Damit verfolgt die Gemeinde eine Investition in die Zukunft, die weit über den aktuellen Bedarf hinausgeht. Das Projekt zeigt beispielhaft, wie durch intelligente Bauweise Ressourcen geschont und Gebäude so geplant werden können, dass sie langfristig flexibel nutzbar bleiben.

Eine einzigartige Anlage

Auf einer Fläche von rund 8.000 m² entsteht so ein modernes Kreislaufwirtschaftszentrum für die getrennte Sammlung von 30 Abfall- und Wertstoffarten, eine Annahmestelle für guterhaltene Second Hand-Waren sowie eine Reparatur- und Demontagewerkstatt.

Die Fläche unter dem Podest bietet neben allen Upcyclingangeboten zusätzliche zirkuläre Funktionen: Hier wird Regenwasser zur Reinigung des Podests und für die Toilettenspülung aufgefangen; außerdem ist Platz für Energiespeicherbatterien vorgesehen, um die auf dem Dach gewonnene Sonnenenergie optimal zu nutzen.

Ein Modellprojekt für die Zukunft

Unser aktuellstes niederländische Bauprojekt macht deutlich, wie sich Funktionalität, Nachhaltigkeit und gesellschaftlicher Nutzen miteinander verbinden lassen. Mit dem Einsatz modularer, wiederverwendbarer Materialien entsteht nicht nur eine flexible Infrastruktur, sondern auch ein Vorbild für die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft im Bauwesen.

Auf unserer YouTube-Seite können Sie den Baufortschritt in einem Zeitraffervideo verfolgen:

Youtube-Kanal Modulo Wertstoffhöfe

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